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There and back again – a lawyer’s tale by Christine

Aus der Eifel über Paris zurück in die Eifel

 

Eines meiner liebsten Comics ist Weites Land von Catherine Meurisse. Darin beschreibt die Autorin, was sie für ihr ganzes Leben geprägt hat: ihre glückliche Kindheit auf dem Lande.

Sie schreibt zu Anfang: „Lange habe ich davon geträumt, in meiner Pariser Wohnung eine besondere Tür zu haben, die direkt auf die Wiesen hinausführen würde. Zu allen Jahreszeiten würde ich sie durchschreiten in einem Augenblick, mit einem Pinselstrich. Mit Landschaften würde ich mich eindecken, mit Gerüchen, mit Stille. Womöglich würde ich ein wenig verweilen.“ Als fantasievolle Zeichnerin begleitet sie diese Worte mit Bildern, wie eine junge Frau eine Tür auf eine leere Wand eines Pariser Appartments zeichnet, dann den Türknauf herunterdrückt und hindurchgeht auf ein prachtvolles Sonnenblumenfeld. Dort wird Catherine wieder zum Kind. Dann zitiert ihr kindliches alter ego mit Verve Correspondances von Charles Baudelaire.

Wer vom Land kommt und einmal die große weite Welt gesehen hat, wird wahrscheinlich nie wieder aus diesem Zwiespalt herauskommen, den Catherine Meurisse beschreibt, und hätte auch gern so einen magischen Stift wie sie. Und so geht es auch mir. Ich komme aus dem Maifeld. Manche zählen es zur Eifel, andere nicht. Klar ist: Ich bin ein Kind vom Lande.

Seit ich in meinem Studium enge Freundschaften in Paris geschlossen habe, hatte ich den Traum, Paris eines Tages zu meiner Heimat zu machen. Träume wahr machen, eher etwas für Idealisten? Deutsche Rechtsanwältin sein, aber in Paris leben wollen, vielleicht nicht so gut miteinander vereinbar? Qivive hat das nach nicht inmal zwei Jahren Einarbeitungszeit in Köln für mich möglich gemacht, da die Partner mit mir zusammen an die Möglichkeiten geglaubt haben, die der Aufbau eines Pariser Standorts mit sich bringen konnte. Und der Mut der Kanzlei hat sich gelohnt. Zuerst war ich fast allein im neuen Büro in Paris, jetzt haben wir dort einen Standort mit vielen Anwälten und Mitarbeitern an der schicken Avenue Marceau, mit Blick auf Eiffelturm und Triumphbogen

Was mich antreibt

Ich habe in Deutschland und Frankreich Jura studiert, eine kleine Sammlung von Abschlüssen verschiedenster Art, habe die Ecole Nationale d’Administration besucht und einen Doktortitel. Und ich habe mich ganz bewusst für Qivive entschieden, weil ich mir schnelle Weiterentwicklung, Verantwortung und Mandantenkontakt gewünscht habe, und ein wirklich deutsch-französisches Arbeitsumfeld.

Ich erkläre und helfe gerne, sorge gern dafür, dass es Menschen gut geht und sie sich entfalten können, und setze mich gern für „meine Leute“ ein. Und es ist mir wichtig, dabei zu helfen, dass der menschliche und vertrauensvolle Umgang in der Kanzlei bleibt, auch wenn wir rasend schnell wachsen.

Ich hätte vielleicht auch Richterin oder Professorin werden können, um meine pädagogische Ader auszuleben, aber als deutsch-französische Rechtsanwältin verbringt man seinen Tag ebenso sehr damit, für grenz- und sprachübergreifendes Verständnis zwischen Rechtsordnungen zu sorgen. Und damit, Interessen zu vertreten. Gleichzeitig hilft man dabei, dass auch für Unternehmen mittlerer Größe Europa und der Binnenmarkt ein Stück mehr Realität wird. Das alles in einem Umfeld junger, motivierter, cleverer und vor allem total netter Menschen. Bei meinem Bewerbungsgespräch sagte mir mein Bauchgefühl gleich, das hier ist eine Kanzlei, in der man ankommen und zu Hause sein kann. Willkommen bei Qivive.

Meine Karriere bei Qivive

Seit 2017 arbeite ich nun in der Kanzlei und ich hatte von Anfang an spannende und vielfältige Mandate und gleich viel Mandantenkontakt und Verantwortung, immer begleitet von erfahreneren Anwälten. Sehr bald habe ich dann zur eigenständigen Mandatsbearbeitung gefunden. Die Kanzlei baut schnell Vertrauen zu ihren Mitarbeitern auf. Der menschliche Umgang zwischen den Kollegen beruht auf diesem Vertrauen. 

Zehnmal pro Stunde die Arbeitssprache wechseln, zwischen Französisch und Deutsch und auch oft einmal Englisch? Nicht wissen in welcher Sprache man angesprochen wird, wenn das Telefon klingelt? Pionier und Generalist, aber auch gleichzeitig Spezialist sein und ganz viele verschiedene, immer wieder neue Rechtsfragen bearbeiten? Macht mir keine Angst. Im Gegenteil, das macht mir Spaß und wird belohnt.

Die Kanzlei hat mir die Gelegenheit gegeben, mich im Insolvenzrecht zu spezialisieren und ein eigenes Team aufzubauen, weil mich wirtschaftliche Zusammenhänge besonders begeistern und ich gern unternehmerisch denke. Und so „deprimierend“, wie man vielleicht meint, ist Insolvenzrecht gar nicht. Oft schaffen wir es, Unternehmen, die vor dem Aus standen, doch noch eine neue Perspektive zu verschaffen. 

Außerdem sind die anwendbaren rechtlichen Regeln zwischen Deutschland und Frankreich im Detail oft doch sehr unterschiedlich. Wenn ich den Mandanten in der Rechtsordnung „abholen“ kann, die er kennt, und ihm in seiner Sprache erklären kann, was im anderen Land anders ist, habe ich das Gefühl, etwas Gutes getan zu haben, was nicht jeder bieten kann. Dann gehe ich besonders zufrieden nach Hause.

Work-Life-Balance

Alle bei Qivive haben ein erfülltes Leben neben der Arbeit, auch wenn man bei anspruchsvollen Akten auch schon mal abends lang am Schreibtisch sitzt. Ob Familie, Sport, Kunst und Kultur oder soziales Engagement, man spürt, dass alle gern zur Arbeit kommen, aber auch noch etwas anderes im Leben vorhaben. Was ihnen dann wieder Kraft gibt, im Joballtag alles zu geben. 

Das ist auch bei mir so. Ich möchte neben meiner Arbeit noch Zeit haben, um zu malen, Sport zu treiben und die Zeit mit Familie und Freunden zu genießen.

We run Paris

Außerdem liebe ich es zu joggen und hatte es mir in Paris zur Gewohnheit gemacht, morgens, wenn die Stadt noch schläft, zur Arbeit zu laufen. Meine Kleidung für den Tag hatte ich in einem Läufer-Rucksack bei mir, und manchmal sogar meinen ultraleichten Kanzlei-Laptop. Lange musste ich nicht bitten, bis die Kanzlei eine Dusche eingebaut hat (quasi extra für mich!), damit ich mir den Weg ins Fitnessstudio nebenan sparen konnte. Und mit einer Yogamatte ausgestattet wird der Besprechungsraum mit Blick auf den Eiffelturm morgens um 7h30 zu meinem ganz eigenen Stretching-Raum. Auf diese Weise habe ich sogar den Paris-Marathon geschafft, und auch schon so manche Marathon-Akte mit viel Stress bewältigt. Und manchmal begegnete ich sogar meiner Freundin und Assistentin Sabine beim Joggen am Seineufer.

There… and back again

Warum schreibe ich in der Vergangenheit? Nun, nach über 6 Jahren in Paris hat mich plötzlich wieder die Eifel gepackt, in Gestalt eines jungen Mannes, den ich bei einem Wochenende in der Heimat beim Pilzesuchen auf der Heide gefunden habe (kein Scherz, war wirklich so - möchte nicht jemand einen Comic dazu malen?) und für den ich, Paris hin oder her, recht schnell zurück nach Deutschland ziehen wollte. Mit vielen tollen Erinnerungen und Erfahrungen und der französischen Sprache als Souvenirs, die mir für immer bleiben. Das Team der Kanzlei hat einmal tief geseufzt, sich mit mir gefreut und auch das möglich gemacht. C’est la vie!

Nun sitze ich mal in meinem Büro in der Eifel mit Blick auf den Wald und nahe meiner Familie, mal in Köln im Büro mit Blick auf den Rhein, und oft setze ich mich in den Zug, um meine Mandanten und Kollegen in Paris zu besuchen. Leben first class und in vollen Zügen!

Und damit lebe ich sie irgendwie, die magische Tür in der Wand.

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