Direkt zum Inhalt

Supply-Chain-Management in Frankreich

Supply-Chain-Management in Frankreich Zuliefererinsolvenz | Lieferstopp | End of life-Vertragsmanagement

Die Störung globaler Lieferketten – etwa durch geopolitische Schocks und Produktionsverlagerung, technologische Veränderungen und dadurch bedingtes Auslaufen von Produktreihen sowie damit einhergehende Rentabilitätsprobleme und Streiks bei Zulieferern – stellen Zulieferbeziehungen vor enorme Herausforderungen. Auch deutsche und französische Unternehmen sind betroffen.

Qivive berät und unterstützt Sie in diesen Situationen, damit Sie Ihre Rechte und Pflichten kennen, gut vorbereitet in die Verhandlungen gehen, Schadensersatzansprüche abwenden und Ihre Liefersicherheit bestmöglich gewährleisten.

Insolvenzrecht in Frankreich

Unser Beratungsfelder:
Prävention, Krisenmanagement & Litigation Support

  • Beratung bei der präventiven Vertragsgestaltung (Multi-Sourcing-Strategien, Schutzmechanismen bei Lieferausfällen)    
  • Vertragsprüfung und Risikoanalyse französischer Lieferantenbeziehungen
  • Begleitung bei Verhandlungen mit Insolvenzverwaltern und Behörden
  • Gerichtliche und außergerichtliche Beratung und Vertretung, insbesondere bei Schadensersatzklagen, Prämienzahlungen zur Streikbeilegung und zu Ansprüchen auf Vertragsfortführung und Schadensersatz wegen missbräuchlichen Abbruchs einer bestehenden Lieferbeziehung (rupture brutale des relations commerciales établies)
  • Aktivieren des Insolvenzverwalters des Lieferanten zum Schutz der Interessen des Kunden, förmliche Anfragen auf Vertragsfortführung gegenüber dem Insolvenzverwalter 
  • Sofern sinnvoll: Entwickeln einer finanziellen Zukunftsperspektive für den Lieferanten, Suche nach einem Investor zur Aufrechterhaltung seiner Geschäftstätigkeit, ggf. im Rahmen eines mandat ad hoc, einer conciliation oder in einem Insolvenzverfahren (redressement judiciaire)
  • Sonstige strategische Maßnahmen wie z. B. Einrichten von Sicherheitswarenlagern und das Aktivieren der finanziellen Beistandsverantwortung der eigenen Kunden (OEMs), sofern diese die single-sourcing-Situation durch Budgetverknappung mittelbar verursacht haben.

Sie suchen eine Kanzlei, die Sie bei der Bewältigung von Lieferkettenproblemen unterstützt?

Informationen zu
Supply-Chain-Management in Frankreich

Gut zu wissen

Aktuelle Herausforderungen in der Lieferkette

Besonders kritisch sind Situationen, in denen es sich um single-source supplier handelt, d. h. Zulieferer für Produkte oder Bauteile, für die es keine Alternative am Markt gibt: Kommt es zu einer plötzlichen Unterbrechung der Lieferung, droht auch dem Kunden Produktionsstillstand, mit erheblichen und auf jeder Handelsebene zunehmenden wirtschaftlichen Folgen (Domino-Effekt).

Umgekehrt kann sich die Situation ergeben, dass der deutsche Kunde wegen des „end of life“, des Auslaufs der Produktion einer Produktgruppe, die Vertragsbeziehung zu seinem französischen Zulieferer beenden möchte.

  • Oft verweist der französische Zulieferer dann darauf, dass ihn der Abbruch der Lieferbeziehung – wenngleich die vertraglichen Kündigungsfristen eingehalten werden – unangemessen hart treffe, weil in Anbetracht der Dauer der Vertragsbeziehung keine verlängerten Auslauffristen eingehalten wurden und er daher einen Anspruch auf Vertragsfortführung oder Schadensersatz habe (rupture brutale des relations commerciales établies – besonderes Rechtsinstitut des französischen Rechts).
     
  • Im schlimmsten Fall könnte der Zulieferer damit argumentieren, dass der Kunde aufgrund des hohen Umsatzanteils einen erheblichen Einfluss auf den Zulieferer ausübe. Das Kundenunternehmen müsse daher als faktischer Geschäftsführer des Zulieferers betrachtet werden und hafte daher wegen schuldhafter Herbeiführung von dessen Insolvenz durch die Beendigung der Zusammenarbeit.

 

Praxisbeispiele

Branchenfokus   Automotive
 

  • End of life verschiedener Baugruppen führt zur Beendigung von Vertragsbeziehungen. Spezialisierte französische Zulieferer können dadurch in finanzielle Bedrängnis geraten.
     
  • Produktionsausfälle bei OEMs infolge kurzfristiger Streiks und Insolvenzverfahren bei französischen Gießereien und bei Kunststoffverarbeitern.  

    Ohne Lieferalternativen wird die Just-in-time-Produktion gestört, mit massiven Folgekosten.
     

Branchenfokus   Pharma & Medizintechnik
 

  • Engpässe bei pharmazeutischen Rohstoffen und medizinischen Komponenten traten besonders während der Corona-Pandemie und in der noch jüngeren Vergangenheit durch insolvente Hersteller auf.

    Hier greifen ggf. gesetzliche Meldepflichten. Im Rahmen des Möglichen versuchen Händler sich mit dem Aufbau von Sicherheitswarenbeständen zu helfen.
     

Branchenfokus   Retail & Bauindustrie
 

  • Auch Fashion-, Lebensmittel- und Baumärkte sehen sich mit Lieferausfällen ihrer Zulieferer konfrontiert, oft aufgrund von Marktkonzentration und fehlenden Alternativen.

    Verzögerte und verteuerte Bauprojekte, leere Ladenregale.
Arbeitsrecht

Arbeitsrechtliche Haftungsrisiken in Frankreich

Versucht ein Kunde sich in die Situation eines bestreikten oder von Insolvenz bedrohten Lieferanten in Frankreich einzumischen, um die Fortführung der Geschäftstätigkeit sicherzustellen, kann dies Haftungsrisiken bergen, auch wenn die Intention eigentlich konstruktiv ist.

Es will gut überlegt sein, ob und mit welchen Mitteln ein Kunde versuchen soll, einen Streik der Belegschaft seines Zulieferers zu beenden, um die eigene Liefersicherheit zu gewährleisten: In Frankreich ist das Streikrecht von Arbeitnehmenden verfassungsrechtlich streng geschützt.

Unsere Expertiseseite zum Arbeitsrecht in Frankreich

Auch kann ein wichtiger Kunde im Extremfall als faktischer Geschäftsführer des Zulieferunternehmens oder gar als Mitarbeitgeber der Belegschaft des französischen Zulieferers haften, wenn er sich in die Mitarbeitendenführung einmischt. Das kann im Insolvenzfall empfindliche finanzielle Folgen für den Kunden haben.

Die Handlungsoptionen sind daher zu bewerten und gut abzuwägen. Unser erfahrenes Arbeitsrechtsteam hilft Ihnen hierbei.

Sie möchte Ihre arbeitsrechtlichen Haftungsrisiken in Frankreich prüfen lassen?

Unsere erfahrenen Anwält:innen
für Supply-Chain-Management

Auszeichnungen

Am liebsten erhalten wir positives Feedback direkt von unseren Mandant:innen – wir freuen uns aber auch über jede Auszeichnung unserer Arbeit in Rankings anerkannter Fachpublikationen in Deutschland und Frankreich (Kanzleimonitor, Décideurs etc.), wie zum Beispiel

2018 - 2025: 9 x hintereinander „Führende Kanzlei Europarecht & Internationales Recht – Kanzleimonitor
2022 - 2024: 2 x Gold (u. a. Handelsrecht), 2 x Silber (u. a. Arbitration), 8 x Bronze – Palmarès du Droit
2021 - 2023: „Sehr empfehlenswert“ im französischen Arbeitsrecht – Décideurs
2019 - 2023: „Sehr empfehlenswert“ im französischen Prozessrecht – Décideurs



Kanzleimonitor
Leaders League
Highly Recommended Labor
Palmares du Droit
Auszeichnungen
Kanzleimonitor
Leaders League
Highly Recommended Labor
Palmares du Droit
Telefon

Qivive Avocats & Rechtsanwälte 391 Bewertungen auf ProvenExpert.com